Eine faszinierende Reise in die Mikrowelt
Die Neugier des Menschen war von jeher auf alles gerichtet, was ihn umgab. Der Forschungsdrang führte demzufolge zuerst zu den Dingen, die uns unmittelbar umgeben, die wir sehen und erkennen, beziehungsweise anfassen und im wahrsten Sinne des Wortes „begreifen“ können. Andere Dinge liegen in den Weiten des Weltalls, die die Menschheit seit Urzeiten zur Erforschung herausgefordert haben und immer noch herausfordern. Technik und Rechenmethoden wurden und werden eigens hierfür entwickelt, ja ganze Industrien aufgebaut. Und letztlich galt und gilt die Erforschung der uns umgebenden Materie in ihrer feinsten Zusammensetzung und Struktur, mit all ihren chemischen und physikalischen Eigenschaften als eine der zukunftsweisenden Betätigungsfelder.
Allgemein gilt für alle Forschungsarbeiten, dass die Empfindlichkeiten der menschlichen Sinne keineswegs ausreichen, um unumstößliche Aussagen machen zu können, oder etwa allgemeingültige Gesetze aufzustellen. Für das unterschiedliche Empfinden von Warm und Kalt oder das unzureichend definierbare Hell und Dunkel ließe sich keine präzise dauerhafte Aussage machen, wenn wir uns ausschließlich auf unsere Sinne verlassen müssten. Erst die Errungenschaft technischer Hilfsmittel und ihre mit Verstand genutzte Anwendung lassen uns über die Sinneseindrücke hinausgehen und viele Dinge in ihrer festgelegten Ordnung erkennen.
Einer solchen Sinneserweiterung, nämlich dem Erkennen von kleinen und kleinsten Dingen, ermöglicht ein Lichtmikroskops. Die visuellen Eindrücke dienen dem Forscher und begeistert den Laien. Dieser Begeisterung ist Grundlage der hier gezeigten Mikro– und Makroaufnahmen.
Die vorgestellten Bilder zeigen u.a., dass bereits Anfänger in ihrer unmittelbaren Umgebung eine Unzahl von schönen Mikro-Motiven finden kann. Mit wenigen Ausnahmen entstanden alle Bilder ohne aufwendige Präparationstechniken. Den Vorrang hatten immer die leichte Verständlichkeit, Schönheit und Augenfälligkeit und nicht die wissenschaftliche Akribie bzw. die reine Dokumentation.
Ein Fünkchen Interesse an etwas Neuem kann reichen, um sich einem völlig neuen Medium, der Mikro-Fotografie zuzuwenden und dieses Interesse kann dann sehr wohl den Wunsch nach einer geeigneten Ausrüstung, und dann eben auch nach einem Mikroskop auslösen.
Natürlich denkt jeder gleich an die sehr großen Abbildungsmaßstäbe, die mit einem Mikroskop erreicht werden können. Andererseits überdecken sich aber die geringen mikroskopischen Vergrößerungen in einem nicht unerheblichen Bereich mit denen der Makrofotografie.
Der Mikroskopiker betrachtet zunächst sein Objekt wie mit einer überdimensionalen Lupe, gewinnt neue Ansichten und kommt aus dem Staunen über die neuen Eindrücke gar nicht mehr heraus. Neue Eindrücke deswegen, weil der Betrachter kaum ein Bild, das er mittels eines Mikroskops erkennt, aus seiner Erinnerung abrufen und vergleichen kann. Selbst bei einem routinierten Mikroskopiker kommt es immer wieder zu Überraschungen über ein noch nie gesehenes Bild.
Der visuelle Einstieg in den Mikrokosmos ist am ehesten vergleichbar mit einer Expedition ins Weltall. Es eröffnen sich Bilder, Ansichten und Perspektiven von nie gesehener Schönheit, Formenvielfalt, Struktur und Farbe. Das mikroskopische Bild vermittelt auf jeden Fall Neues Unbegreifliches und das letztere in der wortwörtlichen Bedeutung, denn unsere Tastsinne erlauben ebenso wenig, wie unsere Augen ohne optische Hilfsmittel, das Erkennen der mikroskopischen Welt.
Während der Einstieg in die Mikroskopie als einigermaßen erschwinglich erscheint, ist der weiterführende Schritt in die Mikrofotografie doch nur mit erheblichen finanziellen Mitteln möglich. Auch wenn die vorhandene Spiegelreflexkamera mit einem nicht allzu teuren Mikroadapter schnell als Mikrokamera verwendet werden kann, zwingt der Anreiz, Bilder in der Qualität zu erstellen, wie sie in den Hochglanzbroschüren der Hersteller abgedruckt sind, zu erheblicher Erweiterung der mikroskopischen Grundausrüstung.
Die Mikroskopiker teilen sich in zwei Lager auf. Da gibt es auf der einen Seite die reinen Betrachter, die sich mit dem momentanen visuellen Eindruck zufrieden geben oder sich daran erfreuen und andererseits diejenigen, die das Gesehene im Bild festhalten wollen. Die zweite Gruppe der Mikrofotografen teilt sich noch einmal in zwei Lager, nämlich erstens in diejenigen, die wohl meist aus beruflichen Gründen das Gesehene ihrer Untersuchungen einfach dokumentieren wollen oder müssen und zweitens in die Mikroenthusiasten, die sich die Zeit nehmen, aus dem „allgemein unbekannten“ das „schöne augenfällige“ Bild komponieren.
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